Forschungsprojekte

Umweltbundesamt (UBA): Digitale Innovationen ermöglichen neue Produkte und Dienstleistungen, steigern die Effizienz von Abläufen und können dazu beitragen, natürliche Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Frage, wie sich die fortschreitende Digitalisierung selbst auf den Verbrauch von Energie und Rohstoffen – etwa Kupfer, Kunststoffen, speziellen Metallen oder seltenen Erden – sowie auf die Emission von Treibhausgasen auswirkt. Das UBA-Forschungsprojekt untersucht unter anderem in welchem Maß die Digitalisierung den Ressourcenverbrauch erhöht und wie nationale Gesetzgeber sicherstellen können, dass global erbrachte digitale Dienste ökologisch nachhaltig betrieben werden.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) (Modellprojekte Smart Cities): Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) verpflichtet Kommunen, Wärmepläne zu erstellen und dabei umfassend digitale Daten zu erheben und zu nutzen. Urbane digitale Zwillinge können diesen Prozess unterstützen, indem sie Daten integrieren, Szenarien simulieren und so die Wärmewende effizient steuern. Zur Erreichung der Klimaziele verlangt das Klimaschutzgesetz (KSG) in Verbindung mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine flächendeckende Wärmeplanung. Großstädte müssen bis 30. Juni 2026, kleinere Städte bis 30. Juni 2028Wärmepläne vorlegen. Digitale Modelle wie urbane Zwillinge schaffen dabei Mehrwert, indem sie Gebäude, Energieanlagen und Netze abbilden, Echtzeitdaten verarbeiten und nachhaltige Entwicklungspfade simulieren.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): Demografischer Wandel und mehr Einpersonenhaushalte erhöhen den Bedarf an kleineren Wohneinheiten und treiben den Flächenverbrauch. Hinzu kommt der Remanenzeffekt: sinkende Haushaltsgrößen lassen die Pro-Kopf-Wohnfläche steigen – nicht nur bei Seniorinnen und Senioren, sondern auch bei jüngeren Haushalten. Das Projekt analysiert die Wohnflächennachfrage und schätzt ihre zukünftige Entwicklung unter Berücksichtigung zentraler Einflussfaktoren ein. Analysiert wird, wie sich die Nachfrage verschiedener Haushaltstypen regional entwickelt, wie sich Neubauflächen verändert haben und welchen Einfluss dies auf den Wohnflächenverbrauch hat.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) (Initiative Grün in der Stadt): Deutschland muss wachsende Städte mit Wohnraum versorgen, ohne wertvolle Grün- und Freiflächen zu verlieren. Der Klimawandel verschärft den Bedarf: Stadtgrün, besonders Bäume, wirkt Hitzebelastungen entgegen. Gleichzeitig entstehen Nutzungskonflikte zwischen Bebauung und dem Schutz von Erholungs- und Wasserflächen. Gerade diese Flächen sind jedoch zentral für Lebensqualität, Daseinsvorsorge und die Resilienz urbaner Räume. Mit dem Forschungsprojekt „Agenda Stadt grün-blau“ unterstützen BMWSB und BBSR Kommunen dabei, Grün- und Wasserflächen zu sichern und weiterzuentwickeln. Diese Infrastrukturen stärken die Widerstandskraft gegenüber Klimawandelfolgen, fördern Gesundheit und erhöhen die Lebensqualität.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) (MORO): Der Klimawandel mit Hitze, Starkregen und Hochwasser stellt die Raumordnung vor große Herausforderungen. Zwar ist Klimaanpassung gesetzlich in § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG verankert, doch behandeln viele Pläne die Thematik nur oberflächlich. Festlegungen orientieren sich selten an der konkreten Betroffenheit von Regionen, und der Schutz wichtiger Raumnutzungen wird bislang kaum berücksichtigt. Im BBSR-Programm Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) entsteht ein bundesweites Monitoring, das erstmals systematisch erfasst, wie Klimaanpassung in Raumordnungsplänen berücksichtigt wird. Es analysiert ausgewählte Handlungsfelder und liefert Erkenntnisse zur Verankerung von Anpassungsstrategien in der Raumplanung.

Difu – Deutsches Institut für Urbanistik: Klimaschutzmaßnahmen können besonders einkommensschwache Haushalte finanziell belasten und damit ihre Akzeptanz mindern. Deshalb müssen Strategien sozial ausgewogen gestaltet werden, um gesellschaftliche Polarisierung zu vermeiden. Das Forschungsvorhaben untersucht, wie Kommunen den Klimaschutz im Verkehr sozialverträglich umsetzen können. Im Fokus steht der ÖPNV, der sowohl ein zentrales Instrument für Klimaschutz als auch für sozial gerechte Mobilität und Stadtentwicklung ist.